Warum Bio-Plastik nicht die Alternative sein sollte

Es wäre so schön: Plastik, dass sich von ganz alleine abbaut. Wir müssten nichts an unserem Lebensstil ändern, könnten weiterhin so verschwenderisch mit dem Stoff umgehen usw.

Fast bin ich ja ein bisschen froh, dass es so einfach nicht ist. Denn das letzte Jahr, in dem ich mich so intensiv mit Nachhaltigkeit auseinandergesetzt habe, hat für mich auch ganz viel Gutes mit sich gebracht. Ich ernähre mich gesünder, kaufe regionaler ein und lebe bewusster. Und vor allem merke ich auch, dass es einen Weg ohne Plastik gibt.

Sicherlich hast du schon mal von Bio-Plastik, dass sich selbst abbaut gehört. Ich habe selbst Mülltüten aus diesem Stoff zuhause gehabt. Bis eines Tages eine Postwurfsendung von den Abfallwerken in unserem Postkasten war. Richtig cool gemacht. Der Flyer war nämlich eine Banderole, die 5 Papier-Mülltüten zusammen hielt. Darauf stand, dass abbaubare Mülltüten nicht in den Bio-Müll gehören, weil sie aussortiert werden müssen.

Was ist eigentlich Bio-Plastik

Bio-Plastik oder auch Bio-Kunststoff ist als Begriff eigentlich gar nicht richtig definiert. Es gibt zwei Möglichkeiten:

  • Biobasierte Kunststoffe, bei denen der Kunststoff aus biologischen Rohstoffen hergestellt wird
  • Biologisch abbaubare Kunststoffe

Davon muss aber nur eins von beiden Kriterien erfüllen sein, um die Kennung zu tragen.

Ist Bio-Plasitk eine Mogelpackung mit Greenwashing-Effekt

KunststoffVorteilNachteil
biobasiert
(Kunststoff wird aus biologischen Rohstoffen hergestellt wird)
• schont knappen Erdölreserven
• Herstellung und Entsorgung sparen CO2
• stabil und belastbar wie Plastik
• lange Haltbarkeit ist schädlich für Meere und Umwelt
• meist nicht biologisch abbaubar
• aufwändiger und energieintensiver Anbau
• beim Anbau werden Dünger und Pestizide verwendet
biologisch abbaubar
Zu mindestens 90 % und in 12 Wochen >> DIN EN 13432
evtl. abbaubar• Kompost bietet ideale Bedingungen zum Abbau oft nicht
• landen die Produkte im Meer, benötigen sie genauso lange wie Plastik
• auf den ersten Blick nicht von Plastik zu unterscheiden

In den meisten Fällen ist Bio-Plastik leider eine Mogelpackung. Der Greenwashing-Effekt beruhigt lediglich das schlechte Gewissen.

Hat Bio-Plastik trotzdem eine Zukunft?

Es lohnt sich, die Produktion von Bio-Plastik weiterzuentwickeln. Denn Erdöl, aus dem Plastik produziert wird, ist nun mal endlich. Immerhin gilt Bio-Plastik als klimaneutral. Es setzt beim Verbrennen nämlich nur so viel CO2 frei, wie die Pflanze beim Wachsen ursprünglich in sich gespeichert hat.

Was ist die Lösung?

Ganz einfach! Verwende ein Baumwolltragetasche und verzicht soweit wie möglich auf Verpackungsmüll und Plastik.

Gibt es schon Produkte, die biobasiert und biologisch abbaubar sind?

Ja, die gibt es. Allerdings sind die Herstellungskosten im Moment noch deutlich höher als die von Plastik.